Dieses Unternehmen hat sich aus der von Bruno Naumann 1868 gegründeten Nähmaschinenwerkstatt entwickelt. Durch die Partnerschaft mit Emil Seidel, 1870, trug sie bis zur Gründung der Aktiengesellschaft (1900) den Namen "Seidel und Naumann" Nähmaschinenfabrik Dresden. Nach dem 2. Weltkrieg, 1945, wurde die Aktiengesellschaft in Dresden entschädigungslos enteignet. Die Nähmaschinen, die bis zu diesem Zeitpunkt dort gebaut wurden, trugen meist den Namen "Seidel und Naumann", "Naumann" oder "Saxonia". Aus dem 1945 enteigneten Industriebetrieb "Nähmaschinen und Eisengießerei AG Dresden" entstand nach Gründung der DDR der "VEB Schreib- und Nähmaschinenwerk Dresden". Unter der volkseigenen Führung wurden hier in den 50er Jahren weiter Nähmaschinen unter dem Namen "Naumann" gebaut.

Später wurde der Name "Naumann" wieder für Erzeugnisse aus dem Nähmaschinenwerk Wittenberge verwendet, siehe "Veritas".

 

"Das Nähmaschinenwerk Wittenberge war ein Nähmaschinenwerk in Wittenberge, welches von 1903 bis zur Liquidation am 31. Januar 1992 existierte. Zu DDR-Zeiten war das Unternehmen ein Volkseigener Betrieb und trug den Namen VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge. Die produzierten Maschinen wurden unter den Namen Veritas und Naumann verkauft.

Das Werk wurde als Zweigwerk der amerikanischen Singer 1904 in Betrieb genommen. Es brachte der Stadt den Titel „Stadt der Nähmaschinen“ ein. 

Am 15. Juni 1945 wurde das Werk als Reparationsleistung demontiert, dies dauerte bis 1946 an. Das Werk wurde nach Beschlagnahmung in Gießerei- und Maschinenfabrik Wittenberge umbenannt. Noch im gleichen Jahr konnte mit Krediten eine neue Gießerei in Betrieb genommen werden und die Belegschaft stieg auf 382. 1951 wurden die Nähmaschinenwerke VERITAS (Clemens Müller Werke) durch Seidel & Naumann übernommen.

Am 1. Januar 1965 wurde das Werk in VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge – Kombinat TEXTIMA umbenannt, nachdem 1964 Werke in Lenzen und Bad Wilsnack eingegliedert worden waren. 1968 wurde die 1.000.000 Haushaltsnähmaschine exportiert, 1970 wurde die Industriemaschinenfertigung ausgegliedert und der Betrieb wechselte abermals den Namen in Kombinat VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge und fertigte an sieben Standorten. Die große Nachfrage machte ein neues Werk notwendig, das von 1976 bis 1980 gebaut wurde. 1983 wurde die Gießerei automatisiert. Im Jahr 1989 waren im VEB Nähmaschinenwerk Wittenberge etwa 3200 Arbeiter und Angestellte beschäftigt. Am 4. Oktober 1989 wurde die 7.000.000 Haushaltsnähmaschine produziert.

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde das Werk am 31. Januar 1992 durch die Treuhandanstalt liquidiert."

 

Wikipedia, Stichwort "Nähmaschinenwerk Wittenberge", Version vom 1. November 2012, 16:00 Uhr, abrufbar unter http://de.wikipedia.org/wiki/Nähmaschinenwerk_Wittenberge.

 

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