Gritzner

Gritzner

Zur Geschichte.

Gritzner Nr 1

Gritzner 1, Flachbett-Nähmaschine mit Langschiffchen, Pedalantrieb, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: T. Kling)
Gritzner 1, Flachbett-Nähmaschine mit Langschiffchen, Pedalantrieb, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: T. Kling)

 

Die hier gezeigte Langschiffchen-Nähmaschine kann in den Herstellungszeitraum ab ca. 1898 eingeordnet werden. Schon ab 1872 wurden bei Gritzner Langschiff-Nähmaschinen produziert, anfangs entsprechend dem Singer-Vorbild mit einer Geigenform-Basis (Flachbett), das ca. 1900 durch die rechteckige Form abgelöst wurde. An der Grundbauweise einer Langschiff-Nähmaschine gab es zwischen den Nähmaschinenherstellern, bis auf die Form des Aufspulers und des Flachbettes, kaum nennenswerte Änderungen, so dass allgemein gesagt werden kann, dass dieser Typ von Nähmaschine immer gleich bedient wird und meistens die Nadeln des Systems 339 oder 439 zu verwenden sind, die heute kaum noch produziert werden.

Nach 1927 wird bei der Firma Gritzner die Produktion von Langschiff-Nähmaschinen nicht mehr erwähnt. 

Obwohl die Langschiff-Nähmaschine eine hochwissenschaftliche Erfindung war, sieht ihre Mechanik im Vergleich mit einer Schwingschiffchen-Nähmaschine, CB-Greifer-Nähmaschine oder Umlaufgreifer-Nähmaschine recht einfach aufgebaut aus, das bedeutet aber nicht, dass sie ein schlechteres Nahtbild hat. Ganz im Gegenteil, ihr Geradstich kann mit den anderen bestens mithalten.

Nähere Beschreibungen zu einer Langschiffchen-Nähmaschine finden Sie unter der Einstellung der Singer Kl. 12, Biesolt u. Locke oder Pfaff B, die da beschriebenen Eigenschaften treffen zum größten Teil auch auf die hier gezeigte Gritzner zu.

Eine Langschiffchen-Nähmaschine kann, bei guter Pflege, eine Nähmaschine für die Ewigkeit zu sein.

 

Text: I. Naumann

 

Gritzner R

Gritzner R, Exportversion, Flachbett-Nähmaschine mit Schwingschiffchen, Kurbelantrieb, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: H. Demmer, M. Bleich, I. Weinert und Riitta Piirainen)
Gritzner R, Exportversion, Flachbett-Nähmaschine mit Schwingschiffchen, Kurbelantrieb, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: H. Demmer, M. Bleich, I. Weinert und Riitta Piirainen)

Zunächst gibt die vorgestellte Maschine Rätsel um ihre Herkunft auf. Statt eines bekannten Hersteller-Warenzeichens ist eine Plakette mit dem Hamburger Stadtwappen angebracht, um das sich ein unbeschriftetes Banner schlingt. Über dem von Gritzner-Maschinen bekannten Lotus-Dekor prangt rechts ein Konterfei von Isaak Merrit Singer mit dem niederländischem Text  „UITVINDER DER NAAIMACHNES“ (Erfinder der Nähmaschine) in der seit 1900 in der Singer-Werbung eingeführten serifenlosen Antiqua-Schrift . In der „Sonne“ in der Mitte der Grundplatte war wohl noch ein jetzt abgenutztes Bild Singers angebracht. Der Spuler sieht auch sehr nach dem einer Singer-Maschine aus. Vergleiche mit unzähligen Fotos von Gritzner-Modell-R-Maschinen lassen aber keinen Zweifel über die Identität aufkommen. Mit einer von Gritzner stammenden Seriennummer 2457123 ist die Maschine deutlich nach 1910 gefertigt, als die 2 Millionen-Marke überschritten wurde und Gritzner zu Deutschlands größtem Nähmaschinen-Hersteller aufgestiegen war. Bei einer sich steigernden Jahresproduktion von 130.000 im Jahre 1910 auf 150.000 Maschinen im Jahr 1914 aus dem Gritzner-Werk dürfte das wahrscheinliche Produktionsjahr 1913 sein. Gritzner hatte die Schwingschiffmaschine Modell R Selecta nach Angaben von Peter Wilhelm im Buch „Alte Nähmaschinen“ bereits seit 1898 im Programm. Die Maschine wurde stets weiterentwickelt. Sogar noch nach 1945 bis zum Fimenbrand 1956 und anschließender Übernahme durch Pfaff wurde sie mit völlig neuem Äusseren versehen, besaß aber fast identische Technik (nachgewiesen durch Firmenprospekt von 1956). Damit gehört das Gritzner Modell R zu den am längsten (fast 70 Jahre lang) produzierten Nähmaschinenmodellen, neben der Singer Improved bzw. Typ 15 mit ihren Nachfolgemodellen. Vermutlich gehört die Gritzner Modell R auch zu den in Deutschland stückzahlmäßig meistgebauten Maschinen eines Typs. 

Warum ist das Hamburger Wappen anstelle der Herstellermarke Gritzner auf der Armstütze angebracht worden? Literatur-Recherchen fördern interessante zeitgeschichtliche Fakten und Mutmaßungen (!) hevor. Nähmaschinen als eines der bedeutendsten zivilisatorischen Industriegüter für Kolonien – heute Entwicklungsländer – wurden in großer Zahl in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg auch über Hamburger Händler verkauft und vom Freihafen aus zoll- und steuerfrei in alle Welt verschifft. Der Weinheimer Georg Neidlinger eröffnete 1895 nicht ohne Grund in Hamburg die zentrale deutsche Singer-Vertretung, die auch fast ganz Europa mit Nähmaschinen versorgte. Die Fa. J. Silberberg & Co. in Hamburg, der das Schild mit dem Wappen zuzuordnen ist, handelte mit Nähmaschinen von verschiedenen deutschen Herstellern, vor allem mit Hengstenberg-Maschinen (Anker) nach England_und Übersee bis Neuseeland. Was soll aber die Ehrung Singers darauf? 

Belegt ist, dass der Hamburger Händler und langjährige Senator William Henry O’Swald (1832-1923) in großem Umfang  neben u. a. Tuch- und Textilhandel als Partner Neidlingers mit Singer-Nähmaschinen und mit Maschinen der Gritzner AG, auch Fahrräder und Autos Export nach Deutsch-Ostafrika (Tansania/Uganda/Ruanda und Sansibar) und Niederländisch-Ostindien (Indonesien) betrieb. Schlitzohrig kaufte O’Swald auf den Seychellen häufig zu findende Kaurimuscheln billig auf, die er über Sansibar nach Westafrika verkaufte, weil Kaurimuscheln dort wegen der Seltenheit als Währung benutzt wurden. O’Swald  baute auch eine eigene Flotte mit bis zu 19 Schiffen auf. In Gegenrichtung wurden u. a. Kupfererz, Kautschuk, Kapok, Petroleum, Gewürze, Palmkerne und Tierhäute nach Deutschland importiert. Den selbstgewählten Kunstnamen „O’Swald“ des Vaters Johan Carl Heinrich Oswald und Firmengründers von Wllm. O’Swald und Co. trägt noch der Kai im Hamburger Hafen mit dem heutigen „Überseezentrum“, auf dem das „abgewählte“ Olympiazentrum gebaut werden sollte. Sie waren als hanseatische „Weltbürger“ Verfechter des freien Welthandels und begegneten der nationalistischer Kolonialpolitik Bismarcks und jeglichem Protektionismus mit Skepsis. William Henry’s Bruder Albrecht Percy stieg u. a. in den Aufsichtsrat der Deutschen Bank auf. Die Fa. Wllm. O’Swald & Co. existierte bis 1978 unter Familienleitung. O’Swald & Co. exportierten Gritzner Maschinen, konnten diese aber in Ostafrika nicht verkaufen. In Afrika waren Deutsche und ihre Produkte nach der blutigen Niederschlagung der Aufstände von 1888 unbeliebt geworden. So versuchte O´Swald es nachweislich damit in Niederländisch-Ostindien. Bemerkenswert ist, dass lt. einer Springer-Verlag-Veröffentlichung des Vereins Deutscher Maschinenbau-Anstalten VDMA : „Die Maschinenzölle in den wichtigsten Kulturstaaten der Welt im Jahre 1908“, Nähmaschinen und andere Maschinen in Niederländisch-Ostindien zollfrei eingeführt werden durften. Zwischen den Niederlanden und dem Deutschen Reich gab es ein Freihandelsabkommen. Eine Verschleierung  des wahren Herstellers und irreführende Werbung mit bekannten Namen für Exportzwecke war eine trickreiche Verkaufsstrategie, fast  „Markenzeichen“ der O’Swald  Das O’Swald zur Verkaufsförderung vielfach „Ettikettenschwindel“ mit frei erfundenen „Markenzeichen“ betrieb, ist  auch für Textilien nachgewiesen, z. B. für Unterwäsche von Schiesser, Viele deutsche Marken waren ja noch nicht international bekannt. Vielleicht war diese rätselhaft präparierte Maschine für den Export nach Niederländisch-Ostindien mit diesen zusätzlichen Abziehbildern über dem ohnehin indisch wirkenden Dekor versehen worden. Hatte der Käufer im fernen Land erkannt, dass er statt einer „Singer“ eine hochwertige, sogar bessere Maschine günstig erworben hatte, störte der „Betrug“ aber nicht mehr, zumal es mangels Angebot nicht viele Beschaffungsalternativen gab. Pro Schiffsladung nahm man neben 2000-5000 t anderen  Waren meist nur ca. 100 Nähmaschinen (rund 2 t)  mit. Nach Unabhängigkeit Indonesiens 1945-49 kehrten die als ehemalige Kolonialherren verfolgten Niederländer und ihre einheimischen Mitarbeiter („Molukker“) von dort zurück, wenn möglich, mit ihren wichtigsten Habseligkeiten. Es spielten sich damals teils dramatische Dinge ab. Eine !transportable Nähmaschine war sicher ein wertvolles Startkapital nach dem Krieg im Heimatland. Möglicherweise gelangte damit die Maschine nach den Niederlanden. (Siehe Dissertation von Lutz J. Schwidder: Das Hamburger Kolonialhandelshaus Wllm. O’Swald nd die Einführung von Techniken in die Kolonien 1890-1914). 

Natürlich könnte die Maschine auch von Silberberg so direkt in die Niederlande verkauft worden sein. Der weite und teure Umweg über Hamburg lässt aber Zweifel aufkommen, war der Gritzner-Händler Theobald Acht in Aachen doch näher dran. Gritzner hätte eine solche Werbung für den wegen der aggressiven Verkaufsstrategie ungeliebten Konkurrenten Singer nicht akzeptiert, die Zeit der Plagiate war längst mit technischem Vorsprung überholt. Unwahrscheinlich ist es auch, dass die_Abziehbilder erst später auf die Maschine kamen, z. B. nach 1945, als deutsche Produkte in den Niederlanden zunächst geächtet wurden. Dafür ist die Anbringung zu professionell und entspricht dem Stil und den Techniken von vor 1918. Ersteigert wurde die Maschine nach über 100 Jahren von einem „Haushaltsauflöser“ in unmittelbarer Nähe zur deutsch-niederländischen Grenze wieder als „Singer-Nähe-Maschine“! Sie kann uns ihre sicher bewegte Geschichte leider nicht mehr erzählen, aber sie „entführt“ uns gedanklich in die kolonialistische Globalisierung vor 1918, zwar mit vielen spekulativen, aber doch möglichen Zusammenhängen.  

Auch der Mannheimer Händler und „Nähmaschinenfabrikant“ Martin Decker verkaufte Gritzner-R-Maschinen unter eigenem Namen ohne Herstellerangabe, Ebenso der Trierer Händler Theobald Acht, der das Modell R  (z. B. gebaut um 1904, Seriennummer 1 218 883) unter dem Namen „Eveline“ vertrieb. Eine weitere zeit- und baugleiche Maschine mit einer Seriennummer 24287?? (letzte Ziffern auf dem Verkaufsfoto nicht lesbar) mit zur hier vorgestellten Maschine identischem Koffer ohne Herstellermarke wurde von einem Händler namens Carl Leich aus Kassel verkauft. Auch die eigentlich nur als Fahrrad- und  Spielzeugnähmaschinen-Hersteller bekannte Firma Gebr. Schürhoff und Co. aus Gevelsberg verkaufte die Gritzner R in den 1930er Jahren unter eigenem Namen. Übrigens auch Dürkopp-Diana Fahrräder. Gritzner profitierte dadurch mit hohen Stückzahlen. Markennamen hatten noch lange nicht die Bedeutung wie heute  Auch andere Hersteller, z. B. Haid und Neu oder Mundlos, vertrieben so ihre Produkte. Was später Neckermann, Quelle oder Victoria Detmold praktizierten, war schon vor dem 1. Weltkrieg üblich: Markengeräte ohne Markennamen. In wie weit diese Generalvertretungs Händler noch Teile der „Endmontage“ durchführten, z. B. mit unterschiedlichen Spulern, ist nicht mehr festzustellen. Jedenfalls hatten sie meist Reparturwerkstätten, die bei Kunden-reklamationen über die örtlichen Verkaufsagenten halfen. Das war manchmal der Dorfschmied.

An dieser Maschine findet sich wie auch nach Fotos an Maschinen von Decker und der Schürhoff-Maschine ein Spuler der Bauart Singer. Gritzner verwendete für unter eigenem Namen verkaufte Maschinen nach vorliegenden Fotos meist einen, der der Bauart von Haid und Neu ähnelte (siehe Foto). Auch bei den Maschinen von Acht  und Leich findet man ihn.  

Der Erhaltungszustand der hier vorgestellten über 100 Jahre alten Maschine ist relativ gut, bis auf nutzungsbedingten Verschleiß des Dekors und Lackschäden im Bereich der vorderen Stoffauflagefläche. Es gibt nur wenig Korrosion. Die Maschine erinnert in ihrem Aussehen und Technik sehr stark an die Singer 28K, sie kann aber schon Rückwärtsnähen (daher die Modellbezeichnung R) mit einstellbarem Stichlängenanschlag. Rückwärtsnähen war um 1900 eine beachtlicher Fortschritt, auch wenn die prinzipielle Technik vom Amerikaner Allen Benjamin Wilson auch schon 1849 patentiert  wurde. Auch andere deutsche Hersteller wie Mundlos und Pfaff bauten vor 1914 Maschinen mit „Rückwärtsgang“. Grundsätzlich üblich wurde er erst mit Einführung der Singer 15-88 anfangs der 1930er Jahre. Gritzner hatte vor allem bei Willcox und Gibbs in den USA gelernt und gehörte stets zu den Pionieren neuer Technik. Auch das unten beschriebene, nach der Seriennummer zeitgleich gebaute Modell M, eine„Medium“-Handwerkernäh-maschine mit Brillengreifer und umlaufendem Fadenregler statt Fadenhebel nach Willcox und Gibbs, besass schon die Einrichtung zum Rückwärtsnähen. Wichtig ist es, die Umschaltung stets bei einer Nadelstellung oberhalb des Stoffs durchzuführen, da eine Verschiebung des Stoffes stattfindet, die die Nadel verbiegen könnte, mindestens aber den Stoff um die Nadel in eine Falte legt. Bei älteren Maschinen vor ca. 1905 war der Stichlängenversteller mit Umschaltung nur ein einfacher Hebel zwischen Handrad und Armstütze. Im ersten Jahrzehnt des 20 Jahrhunderts wurde die an dieser Maschine sichtbare Form gewählt. Bei Ausführungen nach 1918 wurde die Richtungs- und Stichlängenverstellung mehrfach durch einen wieder längeren Hebel und anderes, querstehendes Ziffernschild verändert (siehe Fotos), zuletzt im Armgehäuse integriert. 

Die Mechanik des Modells R ist hochwertig und stabil ausgeführt, besonders sichtbar an der fein gearbeiten Schaukelwelle von der Armwelle unter die  Bodenplatte zur Antriebskurbel des Schiffchens, verglichen mit gleichem Bauteil einer Singer 28K. Die Maschine ist größer als die 28K, mit ca. 19 cm Freiraum zwischen Nadel und Armstütze. Selbstverständlich gibt es auch eine Entlastung der Fadenspannung bei angehobenem Nähfuss durch einen Stift, der von innen gegen die Feder der Fadenspannung drückt. So ausgestattet wurde das Modell R zu einem Verkaufsschlager der Fa. Gritzner, mit und ohne Markenkennzeichnung. Sie dürfte auch in kleinen Schneiderbetrieben zum Einsatz gekommen sein. 

Der Handkurbelmechanismus arbeitet mit einer Übersetzung von 1:3. Typisch war auch bei diesem Modell der zur Handkurbel wahlweise Tretantrieb durch Aufsetzen des Koffers auf ein Gestell. Bohrungen für den Riemen sind in der Koffergrundplatte vorhanden. Eingebaut in ein Gusseisengestell oder einen Nähschrank wurden reine Tretmaschinen dieses Typs aber häufiger verkauft. 1931 kostete eine Gritzner Modell R nach vorliegendem Foto einer Rechnung im Nähschrank 276,00 Reichsmark, heute wären das nach Lohnwerten umgerechnet über 2000€. 

Der Fadenhaken der Fadenanzugsfeder an der Fadenspannungsregelung ist für diese Gritzner Maschinen typisch mit Blech verstärkt. Der Federweg ist einstellbar.  

Der kleine Hebel auf der Grundplatte rechts neben der Seriennummer dient über einen langen Hebel unter der Platte zum Auswurf des Schiffchens, wenn es in vorderster Stellung steht. Man findet solch einen Hebel auch bei Mundlos-Schwingschiffmaschinen. Er ist aber nach vorliegenden Fotos nicht mehr bei Gritzner Modellen R mit Seriennummern über 2700000 (nach 1918?) vorhanden. Dann wurde der aufwändige, aber komfortable Mechanismus durch eine einfachere Lösung mit einem Hebel direkt am Schiffchenkorb ersetzt.  

Es passen trotz Ähnlichkeit keine Zylinder-Bogenschiffchen der Bauart Singer 28K, die ca. 1 mm zu lang sind und für einen etwas anderen Bogenradius an der Spitze geschliffen sind. Gritzner-Schiffchen haben auch kein Loch in der Bogengleitfläche. Die Spulen sind aber austauschbar. Die Gritzner R arbeitet mit üblichen Flachkolbennadeln des Typs 130/705H. Diese werden bei Schwingschiffmaschinen von links nach rechts eingefädelt, die lange Rille zeigt dabei nach links. Eine wenig jüngere Bedienungsanleitung von ca. 1925 konnten noch zugekauft werden. Leider fehlte der Standard-Gradstichnähfuss, der vorläufig durch einen auf den relativ breiten Transporteur passenden, vorhandenen Universalzickzackfuss voll funktionsfähig ersetzt wurde. Es passen auch die Säumer und anderen „Hilfapparate“ z. B. von Singer mit niedriger Nähfussbefestigung, wenn sie mit dem breiteren Transporteur zusammenpassen. Nach Ölen aller Lagerstellen und Regulierung der Ober- und Unterfadenspannung wird wieder ein sauberer Doppel-Steppstich erzeugt, bei gerade arbeitendem Transporteur. Die Mechanik arbeitet trotz des Alters und geringen Verschleißes extrem leichtgängig und leise. Eine Motorisierung wäre möglich, allerdings fehlt die Standard-Befestigungsschiene als Verdrehsicherung an der unteren Gewindebohrung für den Handkurbelmechanismus. 

Die Näheigenschaften dieser über 100 Jahre alten Maschine entsprechen denen, die Frau Naumann zu den moderneren Ausführungen der Gritzner R weiter unten. beschreibt. Insbesondere sind die Ergebnisse auf dünnen, elastischen Gewirken beeindruckend, womit sogar heutige Maschinen oft noch Probleme haben. Freilich ist eine Steppnaht an sich nicht elastisch, aber die Naht wird ohne Aussetzer ausgeführt. Quer zur Dehungsrichtung gelegte Nähte oder die von Hand in Wellenbogen oder im Zickzack mit geringerer Fadenspannung freihändig geführten Nähte, waren die Nählösungen für dehnbare Stoffe, bevor man Overlock-, Zickzack- oder Automatikmaschinen hatte. Auf einem sehr feinen, dünnen und weichen Jersey ist neben Gradstichnähten eine solche freihändige elastische Naht mit dieser Gritzner R für das Foto ausprobiert worden, es geht! Die für „die Ewigkeit“ gebaute Maschine gehört in die erste Liga mit 10 von 10 Punkten. Es wahr geworden, was Gritzner in der o. g. Bedienungsanleitung auf Seite 11 schreibt:  „Bei sorgfältiger Behandlung und Beachtung der notwendigen Vorschriften hält die Maschine des Schwingschiff-Systems mehr als ein Menschenalter aus.“

 

Text: Harald Demmer

Gritzner M

Gritzner M, Flachbett-Nähmaschine mit Umlaufgreifer, Fußantrieb, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: U. Trabant)
Gritzner M, Flachbett-Nähmaschine mit Umlaufgreifer, Fußantrieb, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: U. Trabant)

Gritzner Palma V

Gritzner Palma V, Flachbett, Fußantrieb, Anbau von Motor möglich, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach, ca. 1906 (Bilder: H. Gierlich)
Gritzner Palma V, Flachbett, Fußantrieb, Anbau von Motor möglich, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach, ca. 1906 (Bilder: H. Gierlich)

Gritzner VG

Gritzner VG, Flachbett, Fußantrieb, Anbau von Motor möglich, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis, I. Naumann)
Gritzner VG, Flachbett, Fußantrieb, Anbau von Motor möglich, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis, I. Naumann)

Die Gritzner VG, Geradstich ist eine robuste Haushaltsnähmaschine, es ist ein Qualitätsprodukt für die Ewigkeit. Sie arbeitet mit dem CB-Greifer, benötigt Nadeln des Systems 705 und näht sehr leicht, leise und sauber bei allen Stoffarten. Alles ist aus stabilem Eisen und ihr Gewicht liegt bei 14 kg. Die Produktion dieser Maschine ordne ich in die Zeit nach 1945 ein (genaues Alter unbekannt). Motorisiert oder nicht, näht man auch heute gern mit dieser Maschine, gleichzeitig ist sie eine tolle Dekorationsidee. Die Maschine gehört in die 1. Liga und erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 10 Punkte. 

Vorteil 

CB-Greifer, Nadelsystem 705
Nachteil

Nicht die übliche Vorrichtung für den Anbaumotor

 

Text: I. Naumann

Gritzner VZ

Gritzner VZ (frühe Bauform), Zickzack-Haushaltsnähmaschine, Flachbett, Fußantrieb, Vorrichtung für Anbaumotor vorhanden, Hersteller: Gritzner-Werke, Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner VZ (frühe Bauform), Zickzack-Haushaltsnähmaschine, Flachbett, Fußantrieb, Vorrichtung für Anbaumotor vorhanden, Hersteller: Gritzner-Werke, Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Text folgt.

Gritzner VG, neue Form

Gritzner VG, neue Gehäuseform, Flachbett, Fußantrieb, Anbau von Motor möglich, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner VG, neue Gehäuseform, Flachbett, Fußantrieb, Anbau von Motor möglich, Hersteller: Gritzner-Werke, Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Gritzner VG in der neuen Gehäuseform, sonst identisch mit der alten Version der VG (siehe oben).

Gritzner VZ B

Gritzner VZ B, Zickzack-Haushaltsnähmaschine, Flachbett, Fußantrieb, Vorrichtung für Anbaumotor vorhanden, Hersteller: Gritzner – Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann)
Gritzner VZ B, Zickzack-Haushaltsnähmaschine, Flachbett, Fußantrieb, Vorrichtung für Anbaumotor vorhanden, Hersteller: Gritzner – Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann)

Der Bau dieser Gritzner Zickzack-Nähmaschine kann in den Zeitraum Ende der 40er bis Anfang 50er Jahre eingeordnet werden. Die Nähmaschine bietet für diese Zeit mit Nählicht, versenkbarem Transporteur und L, M- R-Nadelstellung einen guten Komfort und optisch ist sie heute noch immer ein Hingucker, dank ihrer schönen Farbe und der ansprechenden Form. Die Bauweise dieser Zickzack-Nähmaschine ist sehr robust, mit 18 kg gehört sie zu den schweren Maschinen. Die Gritzner VZB besitzt eine hochwertige und leichtgängige Mechanik aus Metall, die immer gute Pflege benötigt. Sie arbeitet mit dem CB-Greifer und näht mit den Rundkolbennadeln des Systems 1738 und einem Hochfüßchen. Im Bild Nr. 1 sehen sie wie man diese Nähmaschine einfädelt. Für heutige Standards ist es eine ungewöhnliche Fadenspannungs-Einheit, wegen der zwei nebeneinander und nicht hintereinander angebrachten Scheibensätze für die Fadenführung. Bei noch älteren Zickzack-Nähmaschinen von Gritzner ist das auch so. Die Bedienung der L, M, R-Stellung der Nadel hat der Hersteller Gritzner neben dem Lüfterhebel (siehe Foto Nr. 14) platziert. Diese Bedienung wurde aber wie bei anderen Anbietern, bei den Folgemodellen an die Vorderseite verlegt.

Die VZ B-Haushaltsnähmaschine ist Gritzner-Qualität vom Feinsten, trotz ihres hohen Alters funktioniert sie tadellos. Es ist eine Maschine aus der Reihe der Unkaputtbaren, die bei mir ihren Platz in der 1. Liga hat,

auf meiner Skala von 1 bis 10 bekommt sie 10 Punkte.

Vorteile

einfache und übersichtliche Bedienung, leichtgängige Mechanik, CB-Greifer 

Nachteile

schwere Maschine (18 kg), Nadelsystem 1738 (Rundkolben), nicht die normale Vorrichtung für den Anbaumotor      

 

Text: I. Naumann

Gritzner R (neue Version)

Gritzner R, Flachbett mit Handkurbel, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann u. B. Schlappa)
Gritzner R, Flachbett mit Handkurbel, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann u. B. Schlappa)

Bei dieser, in einem wunderschönen grün gehaltenen, Gritzner R aus dem Zeitraum ab 1945 bis Mitte 50er Jahre, kann man nur schwach werden. 

Qualität, schlichte Schönheit und nostalgischer Handbetrieb machen diese Nähmaschine aus. Es ist eine Geradstich-Nähmaschine mit Bogenschiffchen, und wenn Sie z.B. engmaschige, elastische Stoffe nähen möchten, bei denen andere Maschinen Stiche aussetzen, dann lässt diese Bogenschiffchen-Maschine sie nicht im Stich. Sie erledigt mühelos das, was andere Maschinen nicht können, in top Qualität. Mit ihr zu arbeiten ist ein Erlebnis, und sie als Dekoration zu haben, ist eine Bereicherung. Es ist eine Maschine für die Ewigkeit, sie gehört in die 1. Liga und bekommt auf meiner Skala von 1 bis 10, 10 Punkte.
Vorteile

sehr einfache Bedienung, Nadeln System 705
Nachteile

schwere Maschine, Gewicht von 17 kg mit Sockel

 

Text: I. Naumann

Gritzner "Vera Gritzner"

Gritzner Modell "Vera Gritzner", Flachbett mit Fußantrieb, Anbaumotor möglich, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis u. I. Weinert)
Gritzner Modell "Vera Gritzner", Flachbett mit Fußantrieb, Anbaumotor möglich, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis u. I. Weinert)

Diese Gritzner, Modell "Vera Gritzner" (in zwei Beschriftungsvarianten, siehe Fotos), wurde Anfang der 50er Jahre gebaut. Es handelt sich um eine unverwüstliche Geradestich-Nähmaschine mit CB-Greifer. Sie besitzt einen versenkbaren Transporteur und eine eingebaute elektrische Beleuchtung. Sie ist sehr schwer, da komplett aus Eisenguss, und extrem solide, sie läuft aber butterweich. Ihr eigen ist der typische CB-Greifer-Sound, der von der oszillierenden Mechanik herrührt. Ihre Verarbeitung und Haltbarkeit ergeben 10 von 10 Punkten in der ersten Liga.

Vorteile

sehr einfache Bedienung, Nadeln System 705
Nachteile

schwere Maschine

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

Gritzner HZB

Gritzner HZB, Flachbett mit Fußantrieb, Anbaumotor möglich, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner HZB, Flachbett mit Fußantrieb, Anbaumotor möglich, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Gritzner HZB, baugleich zur Kayser HZB (siehe dort),

Gritzner GX

Gritzner GX, Flachbett Geradestich-Nähmschine, Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: M. Maag)
Gritzner GX, Flachbett Geradestich-Nähmschine, Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Nähmaschinen - Mopeds - Fahrräder Karlsruhe-Durlach (Bilder: M. Maag)

Gritzner GG

Gritzner GG, Flachbett Geradestich-Nähmschine, Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Karlsruhe-Durlach (Bilder: H. Beese)
Gritzner GG, Flachbett Geradestich-Nähmschine, Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG Karlsruhe-Durlach (Bilder: H. Beese)

Gritzner GZ

Gritzner GZ, Zickzack-Nähmaschine, Flachbett, Fußantrieb, Anbaumotor nachgerüstet, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner GZ, Zickzack-Nähmaschine, Flachbett, Fußantrieb, Anbaumotor nachgerüstet, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Die Gritzner GZ ist eine grundsolide Vollmetall-Nähmaschine mit Zickzack-Funktion, verstellbarem Nähfußdruck, versenkbarem Transporteur und CB-Greifer. Die Steuerung erfolgt über ein Pleuel statt eine Schnurkette, der komplette Aufbau ist auf Dauerhaftigkeit angelegt. Wie hier ergänzt um einen Anbaumotor kann sie bei guter Pflege noch viele Jahre erfolgreich ihren Dienst versehen.

Vorteile

Leichtgängige Mechanik, Standard-Nadeln

Nachteile

Schwer

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

Gritzner FZ

Gritzner FZ, ZZ-Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: TURISSA AG, Dietikon-ZH, Schweiz  (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner FZ, ZZ-Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, Hersteller: TURISSA AG, Dietikon-ZH, Schweiz (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Näheres siehe nachfolgende Nähmaschine Gritzner FZ mit Automatik. Dies ist die reine Zickzack-Version.

Gritzner FZ Automatic

Gritzner FZ, Automatic mit Schablonen, Freiarm mit Einbaumotor, Hersteller: Fa. Brütsch & Co., Zürich, Schweiz (Bilder: I. Naumann)
Gritzner FZ, Automatic mit Schablonen, Freiarm mit Einbaumotor, Hersteller: Fa. Brütsch & Co., Zürich, Schweiz (Bilder: I. Naumann)
Gritzner FZ, Automatic mit Schablonen, Freiarm mit Einbaumotor, Hersteller:  Fa. Brütsch & Co., Zürich, Schweiz  (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner FZ, Automatic mit Schablonen, Freiarm mit Einbaumotor, Hersteller: Fa. Brütsch & Co., Zürich, Schweiz (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Mit der Gritzner FZ Freiarmnähmaschine hatte Gritzner-Kayser eine hochwertige und sehr begehrte Haushaltsnähmaschine in den 50er Jahren im Angebot, die mangels eigener Fertigungskapazitäten im Bereich der Freiarmnähmaschinen von der Firma Brütsch & Co., Zürich (Schweiz) importiert wurde. Wilhelm Brütsch war der Gründer der TURISSA (siehe dort) und einer der bedeutensten Nähmaschinenkonstrukteure Europas. Nach seinem Tod 1943 übernahm sein Sohn die Firma, die wenige Jahre später verkauft wurde.

Ab da produzierten die neuen Besitzer noch bis Anfang der 1960er Jahre und die Firma hiess nun TURISSA AG. 

Das gleiche Modell, nur in einer anderen Farbe, wurde damals auch unter dem Namen "Kayser KL 139 Automatic" verkauft.

Sie hat für diese Zeit eine markante neue Form, sehr bequem arbeiten kann man mit ihr durch den besonders großen Anschiebetisch. Es ist eine leistungsstarke Maschine, ihre hochwertige Mechanik läuft sehr leise, man hört nur das angenehme Drehgeräusch des Brillengreifers. Wie bei ihrer Schwester, der Gritzner VZ Automatic mit Schablonen kommen auch hier die Doppelmusterschablonen zum Einsatz, ihre Bedienungsweise ist genauso einfach und überschaubar. Mit den 5 Musterschablonen kann man 10 Ziernähte herstellen, fest installiert ist der Geradstich, der Zickzack und der genähte Zickzack (Bogennaht). Die Maschine benötigt die Nadeln des Systems 705 und zeigt bei alles Stoffarten ein kräftiges, leichtes und sehr genaues Nähverhalten. Es ist eine Qualitätsmaschine mit allem Komfort, ihr Gehäuse ist aus Aluminium und sie wiegt ca. 12 kg. Bei ihr kommt ein Steuergurt und diverse Zahnräder aus Kunststoff zum Einsatz.
Diese Maschine gehört in die 1. Liga und erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 9 Punkte. 
Vorteil

platzsparende Koffernähmaschine, Nadelsystem 705
Nachteil

Brillengreifer

 

Text: I. Naumann

Gritzner HZ

Gritzner HZ, Flachbettnähmaschine mit Nutzstichautomatik und Musterscheiben, Umlaufgreifer und Königswelle, keine normale Motorhalterung, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: M. Bollin)
Gritzner HZ, Flachbettnähmaschine mit Nutzstichautomatik und Musterscheiben, Umlaufgreifer und Königswelle, keine normale Motorhalterung, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: M. Bollin)

Gritzner HZ (genaue Bezeichnung HZK 3302, Fabrikationsnummer 408027), Flachbett-Automatik-Nähmaschine mit Schablonen und Umlaufgreifer, gebaut Oktober 1955.

Gritzner SSZ

Gritzner SSZ, Gewerbenähmaschine mit ZZ und langem Arm, Flachbett, Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: W. Burger)
Gritzner SSZ, Gewerbenähmaschine mit ZZ und langem Arm, Flachbett, Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: W. Burger)

Gritzner VZ

Gritzner VZ, Automatic mit Schablonen, Flachbett, Fußantrieb, Anbaumotor möglich, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann)
Gritzner VZ, Automatic mit Schablonen, Flachbett, Fußantrieb, Anbaumotor möglich, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann)

Der Hersteller Gritzner-Kayser hat mit der Herstellung der Gritzner VZ eine Automatic-Nähmaschine mit Schablonen auf den Markt gebracht. Wie wir es von Gritzner gewöhnt sind stimmt bei dieser Maschine einfach alles. Beste Qualität und ein schönes Aussehen machen diese Maschine auch heute noch zu einem begehrten Oldie. Sie ist mit dem CB-Greifer ausgerüstet, benötigt Nadeln des Systems 705. Die 5 Doppelmusterscheiben liefern 10 Zierstiche. Den Geradstich, den Zickzack und die Bogennaht (wie genähter ZZ) kann man ohne Schablone einstellen. Die Gritzner VZ näht sehr leicht, akkurat und relativ geräuscharm. Die Gritzner Maschinen verfügen nicht über die normale Vorrichtung für einen Anbaumotor, ich habe improvisiert und wie man auf dem Foto sehen kann, trotzdem einen angebaut. Ihre Bauweise ist sehr robust, sie arbeitet nicht mit Steuergurten sondern nur mit stabilen Pleueln und ich habe bei ihr nur ein Zahnrad aus Kunststoff gefunden. Es ist eine sehr hochwertige Maschine mit allem Komfort, bei mir gehört sie in die 1. Liga und erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 9 Punkte (wegen des Kunststoff-Zahnrads). 

Vorteile

einfache Bedienung

Nachteile

keine normale Vorrichtung für einen Anbaumotor

 

Text: I. Naumann

Gritzner GU Zaubermatic Radioskala

Gritzner GU, Zauber-Automatic, mit Radio-Skala, Flachbett - Fußantrieb, Einbau Unterbaumotor, Anbaumotor mögl. Hersteller: Gritzner-Kayser AG, (Bilder: I. Naumann, M. Obenaus)
Gritzner GU, Zauber-Automatic, mit Radio-Skala, Flachbett - Fußantrieb, Einbau Unterbaumotor, Anbaumotor mögl. Hersteller: Gritzner-Kayser AG, (Bilder: I. Naumann, M. Obenaus)

Mit der Gritzner GU, Zauber-Automatic hat der Nähmaschinenhersteller Gritzner-Kayser ab 1958 eine Antwort auf die Schweizer Nähmaschine "Bernina Favorit" gegeben. Die gleiche Maschine gibt es auch unter dem Namen "Kayser KU Automatic". In der Zierstichauswahl übertrifft die Zauber-Automatic sogar die Bernina Favorit. Die Gritzner hat 19 Zierstiche, die Bernina 13. Genau wie die Bernina ist die Gritzner GU eine sehr robuste Nähmaschine, die den gleichen Komfort bietet. Es ist eine schwere Maschine aus Eisen und sie wiegt mit Sockel und Anbaumotor fast 20 kg. Ihre Mechanik ist eine Extraklasse, sie arbeitet wie ihr Name ist, zauberhaft. 

Obwohl viel Mechanik bewegt werden muss, läuft sie sehr leicht, leise und bietet ein absolut perfektes Nahtbild bei allen Ziernähten und Grundstichen. Die Bedienung sieht kompliziert aus, ist sie aber nicht. Der runde Schaltknopf ist zur Programmwahl, er wird eingedrückt und beim Drehen nach rechts oder links, wird, wie bei einer Radioskala, mittels Zeiger der gewünschte Zierstich ausgewählt. 
Eine Zauber-Automatic ist heute über 50 Jahre alt und weist noch keine Schäden an der Mechanik oder an den Kunststoffteilen auf. 
Meine Zauber-Automatic hängt im Vergleich mit meinen jüngeren Nähmaschinen, alle um Längen ab. Gleichwertig ist nur eine Bernina oder eine Pfaff Automatic. Durch die Verwendung des CB-Greifers liegt die Gritzner einen Schritt vor der Bernina Favorit. 
Diese Maschine gehört zu 1. Liga und müsste eigentlich 10 Punkte bekommen, aber wie bei der Bernina gebe ich ihr wegen der verarbeiteten Kunststoffteile auf meiner Skala von 1 bis 10 , 9 Punkte. 
Vorteile

CB-Geifer, Nadelsystem 705, besitzt keinen Steuergurt sondern Pleuel
Nachteile

keine normale Vorrichtung für einen Anbaumotor vorgesehen (Nachrüstung nur über neu zu erstellendes Gewinde)

 

Text: I. Naumann

Gritzner GU L Zaubermatic Radioskala

Gritzner GU L, Zauber-Automatic, mit Radio-Skala, Flachbett, Unterbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner GU L, Zauber-Automatic, mit Radio-Skala, Flachbett, Unterbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Die Gritzner GU L entspricht in Mechanik und technischem Aufbau der Gritzner GU, weist aber ein überarbeitetes Design auf. Die Maschine ist in einem perlmuttartigen Rosé gehalten, der Schriftzug und die linke Abdeckung überarbeitet worden. Dieses Modell verfügt zusätzlich über einen hölzernen Sockel mit ausklappbarem Arbeitstisch links und einen Unterbaumotor von ELTE mit starken 90 Watt. Die Arbeitsleuchte ist hinter der Maschine angebracht.

Die Gritzner GU L läuft sehr leise, arbeitet wegen des starken Motors sehr kraftvoll und weist einige attraktive Nutz- und Sonderstiche auf.

Der in den Steuerkurven verarbeitete Kunststoff weist trotz des hohen Alters der Maschine keine Risse auf.

Vorteile

Wie Gritzner GU
Nachteile

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

Gritzner GU K Zaubermatic Radioskala

Gritzner GU K, Zauber-Automatic, mit Radio-Skala, Flachbett, Unterbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner GU K, Zauber-Automatic, mit Radio-Skala, Flachbett, Unterbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Die Gritzner GU K entspricht in Mechanik und technischem Aufbau der Gritzner GU L, weicht aber in Details ab. Die Maschine verfügt ebenfalls über einen Unterbaumotor von ELTE mit 90 Watt, es ist aber im gegensatz zu den anderen Zaubermatic-Maschinen ein Dopelumlaufgreifer verbaut.

Der in den Steuerkurven verarbeitete Kunststoff weist trotz des hohen Alters der Maschine keine Risse auf.

Vorteile

Doppelumlaufgreifer

Nachteile

Hohes Gewicht

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

Gritzner Selecta GAF

Gritzner Selecta-GAF, Automatik mit Schablonen, Freiarm mit Klapptisch, Einbaumotor  Hersteller: Gritzner - Kayser, Karlsruhe Durlach (Bilder: I. Naumann)
Gritzner Selecta-GAF, Automatik mit Schablonen, Freiarm mit Klapptisch, Einbaumotor Hersteller: Gritzner - Kayser, Karlsruhe Durlach (Bilder: I. Naumann)

Bereits Anfang der 50er Jahre hat Gritzner-Kayser die Freiarmnähmaschine FZ

mit Schablonen auf den Markt gebracht. An der hier gezeigten Gritzner
Selecta-GAF, die Ende der 50er/ Anfang der 60er Jahre gebaut wurde, erkennt
man deutliche die Bauteile und den damit verbundenen Einfluss von Pfaff.
Man kann sagen, der obere Teil ist von Gritzner und der untere von Pfaff.
Das Oberteil, die Schablonenmechanik, entspricht der Gritzner FZ oder VZ aus
Karlsruhe und das Unterteil mit Antrieb und Greifersystem der Pfaff 332 aus
Kaiserslautern.
Das aus dieser Mischung entstandene Endprodukt gefällt mir besonders gut.
An der Selecta sieht man, wie eine Übernahme von einem Unternehmen aussehen kann. Die besten Bauteile von Gritzner mit den Besten von Pfaff in der Mitte vereint und das Nähergebnis daraus kann man nur als Top bezeichnen (siehe Bilder Nr. 15/16).
Die Bauweise ist entsprechend Pfaff-leicht, das Gehäuse ist aus Aluminium und sie wiegt 12 kg. Die Mechanik ist leichtgängig, hat aber diverse Zahnräder und das Handrad aus Kunststoff. Im Vergleich mit der Pfaff 362 ist das Antriebsgeräusch nicht so leise wie das der Pfaff.
Das Auswechseln der Schablonen ist sehr einfach geregelt, die hinter der verchromten Klappe sichtbare Schablone lässt sich am besten wechseln, wenn der mittlere Drehknopf (Bild Nr. 03), auf Zickzack oder Bogen- Zickzack steht. Dieser Drehknopf dient der Auswahl der fest installierten Programme, wie den Geradstich, den Zickzack, den Bogen-Zickzack und der Auswahl der gewünschten Seite einer Schablone. Wie bei den Modellen FZ und VZ gehören zur Selecta auch 5 dieser Doppelschablonen. Insgesamt hat damit die Selecta auch 13 Stiche im Angebot. Sie arbeitet mit dem Pfaff-Umlaufgreifer und der dazu passenden Pfaff-Spule. Die Spulenkapseln und Spulen des normalen Umlaufgreifers, wie z.B. von Meister, Anker, Naumann, Veritas o. diversen Ideal-Nähmaschinen, passen nicht. Pfaff hat ein größeres Maß und sie benötigt die Nadeln des Systems 705/130R.
Zur Gritzner Selecta kann ich nur sagen, sie ist etwas ganz besonderes, sie gehört in meine 1. Liga und bekommt auf meiner Skala von 1 bis 10, 9 Punkte. 
Vorteile

einfache Bedienung, hoher Komfort, leichte Maschine, Nadelsystem 705/130/R, Pfaff-Klapptisch
Nachteile

div. Zahnräder aus Kunststoff, es passen nur Pfaff-Spulen 

 

Text: I. Naumann

Gritzner Doria GD (Typ 8)

Gritzner Doria GD Typ 8, Flachbett Geradestich-Nähmaschine mit Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis, D. Knechtges)
Gritzner Doria GD Typ 8, Flachbett Geradestich-Nähmaschine mit Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis, D. Knechtges)

Text folgt.

Gritzner N

Gritzner N, Flachbett mit Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann)
Gritzner N, Flachbett mit Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: I. Naumann)

Die Gritzner-Kayser-Werke wurden 1961 von der Pfaff AG übernommen, die danach noch von Gritzner-Kayser gebauten Nähmaschinen, dazu gehört auch das hier gezeigte Modell, wurden bis 1964 von der Gritzner-Kayser Handelsorganisation vertrieben. Die Gritzner N ist eine der letzten Nähmaschinen, die von Gritzner-Kayser gebaut wurden. Es ist eine zuverlässige, stabil gebaute Haushaltsnähmaschine mit Programmen. Sie ist leichtgängig und näht von dick bis dünn alles in sauberer Qualität ohne Stichaussetzer. Ihr Gehäuse besteht komplett aus Aluminium, mit 10 kg ist sie eine leichte Maschine. Aus Kunststoff ist ein Zahnrad am Greifer, Teile der Programmiereinrichtung und ein Verbindungsteil zum Fadenarm. Sie besitzt keinen Steuergurt sondern arbeitet nur mit stabilen Pleuel. Neben den Grundstichen verfügt sie noch über den genähten ZZ, den Blindstich und die Knopflochautomatik. Ausgerüstet ist sie weiterhin mit dem CB-Greifer, sie arbeitet mit den Nadeln des Systems 705 und verfügt über einen in 3 Stufen versenkbaren Transporteur. Das Nähverhalten dieser Maschine ist kraftvoll, welches ich als typisch Gritzner bezeichne. Sie gehört bei mir in die 1. Liga, bekommt aber wegen der Kunststoffteile auf meiner Skala von 1 bis 10, 8 Punkte. 

Vorteile

leichtes Alugehäuse, CB-Greifer, Nadelsystem 705, nur Pleuel, einfache Bedienung,

Nachteile

Kunststoffteile

 

Text: I. Naumann

Gritzner exclusiv 976

Gritzner N, Flachbett mit Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: H. Fischer)
Gritzner N, Flachbett mit Anbaumotor, Hersteller: Gritzner-Kayser AG, Karlsruhe-Durlach (Bilder: H. Fischer)

Gritzner exclusiv 976, baugleich mit Pfaff Varimatic 6085 bzw. 6087 (Bezeichnung Typenschild Dorina 090A).

Gritzner 1002

Gritzner 1002, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, hergestellt 2004 in Thailand (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner 1002, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Einbaumotor, hergestellt 2004 in Thailand (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Gritzner Tipmatic 1035 DFT

Gritzner Tipmatic 1035 DFT, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Obertransport, Hergestellt für Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf, Deutschland (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner Tipmatic 1035 DFT, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Obertransport, Hergestellt für Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf, Deutschland (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Die Gritzner 1035 DFT aus der 1000er Serie von Gritzner ist eine sehr gut ausgestattete mechanische Haushalts-Nähmaschine, deren Aufbau auf einem bewährtem Modell von Pfaff basiert. DFT steht dabei für Doppelter-Fuß-Transport (Dual Feed Transporter). Maschinen, die mit dem DFT ausgerüstet sind, gehören in die Oberklasse, sie kommen mit allen Materialien zurecht, von Jersey und Seide über Jeans in mehreren Lagen bis zu Leder und LKW-Plane transportieren sie alles zuverlässig und ohne zu verrutschen.

 

Die Gritzner 1035 ist sehr robust aufgebaut,  mit ca. 8 kg leicht, hat aber dank ihres schweren Fußes eine hohe Standfestigkeit. Sie ist ist mit einem Doppelumlaufgreifer, wie wir ihn von Pfaff kennen, ausgestattet und benötigt die Nadeln des Systems 130/705. Weiterhin verfügt sie über ein Schnelleinfädelsystem, einen Schnellwechselfuß und einen versenkbaren Transporteur. An diese Maschine passen auch die Füßchen von Pfaff mit der Kennzeichnung „D“.

 

Sie bietet 57 Nutz- und Zierstiche (das einfacher ausgestattete Modell 1035 hat keinen Obertransport bei selber Stichauswahl, die Nadelposition Mitte und Links sind bei Geradestich möglich, alle anderen Stiche immer nur in Stichlage Mitte. Das etwas umfangreicher ausgestattete Schwestermodell 1037 DFT bietet bis zu 210 Zier- und Nutzstiche), darunter praktische Overlock-Stiche, an, welche über die vorn rechts befindliche Tipmatic ausgewählt werden können. Die Stichlänge kann bis zu 6 mm eingestellt werden, die Stichbreite ist in 3 Stufen auswählbar, die Nadelposition Mitte und Links und Rechts sind bei Geradestich möglich, alle anderen Stiche immer nur in Stichlage Mitte. 

Die Gritzner 1035 hat ein leichtgängiges und leises Nähverhalten, das an Pfaff-Nähmaschinen erinnert, sie näht und stickt alle Stiche in bester Qualität. Zum Knopfloch-Nähen gibt eine 4stufige Knopflochautomatik, die perfekt funktioniert. Die Gritzner besitzt einen abschwenkbaren Anschiebetisch, der auch abgenommen werden kann und so ein schnelles Arbeiten am schlanken Freiarm ermöglicht.

 

Sie verfügt über einen 70 Watt starken Motor, der bei allen Drehzahlen kaum zu hören ist. Er wird mit einem elektronischen Anlasser gesteuert, zwei Nähgeschwindigkeiten lassen sich per Schalter einstellen und zum Heften ist langsames Stich-für-Stich-Nähen problemlos möglich.

 

Die Gritzner lässt sich durch ihren Tragegriff leicht transportieren und kann dank ihrer Hartkunststoffhaube sicher und staubfrei gelagert werden.

Bei der Neuanschaffung dieser tollen Nähmaschine gehöret umfangreiches Zubehör zur Grundausstattung: Klarsichtfuß, Blindstichfuß, Reißverschlussfuß, Knopflochfuß, Stopffuß, Säumerfuß, Kantenführung (mit Führungslineal), 3 Ablaufscheiben, ein Schraubendreher, Spulen, eine Bürste, ein Nahttrenner und ein zusätzlicher Garnrollenhalter. All diese Teile können übersichtlich in den zwei Etagen des Anschiebetisches untergebracht werden.

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis

 

Diese Nähmaschine wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf.

Gritzner Tipmatic 6122 DFT

Gritzner Tipmatic 6122 DFT, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Obertransport, Hergestellt für Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf, Deutschland (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner Tipmatic 6122 DFT, Freiarm-Haushaltsnähmaschine mit Obertransport, Hergestellt für Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf, Deutschland (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Die Gritzner 6122 DFT aus der 6000er Serie (bietet im Gegensatz zur 1000er Serie u.a. eine stufenlose Auswahl der Nadelposition) ist eine hochmodern ausgestattete mechanische Haushalts-Nähmaschine aktueller Fertigung, deren Aufbau auf einem bewährtem Modell von Pfaff basiert.

DFT steht dabei für Doppelter-Fuß-Transport (Dual Feed Transporter). Maschinen, die mit dem DFT ausgerüstet sind, gehören in die Oberklasse, sie kommen mit allen Materialien zurecht, von Jersey und Seide über Jeans in mehreren Lagen bis zu Leder und LKW-Plane transportieren sie alles zuverlässig und ohne zu verrutschen. Die Fotos Nr. 11 u. 12 zeigen, dass der Obertransport bei Bedarf durch Entriegeln abgestellt werden kann.

 

Die Gritzner 6122 hat eine stabile Bauweise. Hinter dem schicken Kunststoffgehäuse befindet sich ein solide Aluminium-Konstruktion, in die die gesamte Mechanik eingebaut ist. Diese besteht aus hochwertigen leichten Metallen in Kombination mit langlebigem Kunststoff. Die Gritzner ist mit 8 kg leicht, hat aber dank ihres optimalen Fußes eine hohe Standfestigkeit.

Die Maschine besitzt einen hohen Komfort, sie ist mit dem doppelt umlaufenden Greifer, wie wir ihn von Pfaff kennen, ausgestattet und benötigt die Nadeln des Systems 130/705. Weiterhin verfügt sie über Einstellmöglichkeit der Nadelstellung L-M-R, ein Schnelleinfädelsystem, einen Schnellwechselfuß und einen versenkbaren Transporteur. An diese Maschine passen auch die Füßchen von Pfaff mit der Kennzeichnung „D“.

 

Sie bietet 64 Nutz- und Zierstiche (das umfangreicher ausgestatte Schwestermodell 6152 DFT bietet 84 Nutz- und Zierstiche) , darunter viele begehrte Overlock-Stiche, an, welche über die vorn rechts befindliche Tipmatic ausgewählt werden können. Speziell für die große Auswahl an Overlock- und Zierstichen kann die Stichlänge bis zu 6 mm und die Zickzackbreite bis zu 5 mm eingestellt werden.

 

Die Gritzner 6122 hat ein angenehm-leichtgängiges und leises Nähverhalten, das an die Pfaff-Nähmaschinen erinnert, sie näht und stickt alle Stiche in bester Qualität. Zum Knopfloch-Nähen gibt eine 4stufige Knopflochautomatik, die perfekt funktioniert. Wie das Foto Nr. 6 zeigt, besitzt die Gritzner einen abschwenkbaren Anschiebetisch, der auch abgenommen werden kann und so ein schnelles Arbeiten am schlanken Freiarm ermöglicht.

 

Sie verfügt über einen 70 Watt starken Motor, der bei allen Drehzahlen kaum zu hören ist. Er wird mit einem elektronischen Anlasser gesteuert, zwei Nähgeschwindigkeiten lassen sich per Schalter einstellen und zum Heften ist langsames Stich-für-Stich-Nähen problemlos möglich.

 

Die Gritzner 6122 ist eine Nähmaschine, die fast keine Wünsche offen lässt. Sie ist durch ihren Tragegriff schnell zur Stelle und kann dank ihrer Hartkunststoffhaube sicher und staubfrei gelagert werden.

Bei der Neuanschaffung dieser tollen Nähmaschine gehören unter anderem die nachfolgenden Teile (siehe Foto Nr. 27) zur Grundausstattung: Klarsichtfuß, Blindstichfuß, Reißverschlussfuß, Knopflochfuß, Stopffuß, Säumerfuß, Kantenführung (mit Führungslineal), 3 Ablaufscheiben, ein Schraubendreher, Spulen, eine Bürste, ein Nahttrenner und ein

zusätzlicher Garnrollenhalter. All diese Teile können übersichtlich in den zwei Etagen des Anschiebetisches untergebracht werden.

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis


Diese Nähmaschine wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf.

Gritzner 788 Overlock

Gritzner 788, 4-Faden Overlock-Nähmaschine mit Freiarm, Hergestellt für Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf, Deutschland (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)
Gritzner 788, 4-Faden Overlock-Nähmaschine mit Freiarm, Hergestellt für Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf, Deutschland (Bilder: Nähmaschinenverzeichnis)

Die Gritzner 788 ist eine robuste Overlock-Nähmaschine für 2-, 3- und 4-fädige Nähte. Sie näht, schneidet und versäubert in einem Arbeitsgang. Sie verfügt im Gegensatz zu vielen anderen Overlocks über einen Freiarm, besitzt einen einstellbaren Differenzialtransport für gleichmäßigen Transport auch dickeren oder weichen Stoffs, verstellbaren Füßchendruck und eine Taste, um die Fadenspannung beim Einlegen des Fadens lösen zu können (dies sorgt dafür, dass der Faden immer zuverlässig zwischen den Anpressscheiben der Spannung zu liegen kommt). 

Sehr angenehm ist das leichte Einfädeln gelöst, ein Hebeldruck genügt, um den Faden des Untergreifers in die Führung zu legen. Durch die klare farbliche Kennzeichnung von der Fadenspannung bis zu den Nadeln/Greifern ist auch das Neueinfädeln nach etwas Üben schnell erledigt. Das Obermesser lässt sich nach Bedarf leicht ausschalten, die integrierte Beleuchtung ist sehr gleichmäßig. Die 4 Gummifüße sorgen für einen sehr zuverlässigen Stand, auch bei hoher Drehzahl wandert die Maschine nicht. 

Die Gritzner 788 ist robust und übersichtlich gestaltet, ihr Motor ist kraftvoll, schnell (1250 Stiche/Min.), aber angenehm leise. Er schaltet bei geöffneter Klappe automatisch ab. Die Fadenspannung ist auf Stufe 4 perfekt und muss eigentlich kaum nachreguliert werden, auch die Stichlänge ist variabel verstellbar (die Stichlänge lässt sich von 1,2 bis 4 mm Länge regulieren, die Stichbreite beträgt 2,3 bis 7 mm Breite). Die Nähte gelingen auf Anhieb tadellos, ob mit einer oder zwei Nadeln, auch Rollsaum ist leicht eingestellt und genäht. Ein nettes Detail ist der Restebehälter, der abgenommen werden kann und verhindert, dass nach dem Nähen der Boden voller Reste liegt. Am integrierten Griff lässt sich die Maschine leicht wegstellen, mit 7,5 Kg ist sie angenehm handlich und leicht, trotz ihres soliden Innenlebens aus Metall. Die im Lieferumfang enthaltenen zusätzlichen 5 Füßchen (Blindstichfuß, Perlen-Annähfuß, Gummiband-Annähfuß, Keder-und Paspelfuß, Kräuselapparat) stellen eine optimale Ergänzung dar.

 

Die Gritzner 788 ist eine zuverlässige und empfehlenswerte Overlockmaschine, die meiner Meinung nach in Bedienung und Nähergebnis deutlich vor den in Discountern angebotenen Maschinen rangiert.

 

Text: Nähmaschinenverzeichnis


Diese Nähmaschine wurde uns freundlicherweise zur Verfügung gestellt von Nähmaschinen Marco Seitz, Lauf.

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