Angela
Zur Geschichte.
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Herr G. Roese schreibt zur Angela 70:
"Wie Sie sammele ich seit Jahren Nähmaschinen und habe Einiges, auch Altes und/oder Rares zusammengetragen, doch nichts davon übertrifft für mich die "ANGELA 70"!
Sie ist die seltenste und revolutionärste Maschine meiner Sammlung.
Sie sollte sichtbar die Technik, aber vor allem das Design der Nähmaschine revolutionieren – wie das einige Hersteller in den Fünfziger Jahren versuchten – verkannte aber doch, dass die große Revolution darin bestand, dass Haushaltsnähmaschinen absehbar überflüssig wurden, weil die Textilindustrie deren Aufgabe übernahm.
Somit ist die "ANGELA 70" ein geradezu "tragischer Spätling" der Haushaltsnähmaschinengeschichte. Ein ästhetischer und technologischer Höhepunkt aber auch fast schon der Endpunkt der Geschichte. Was in den Jahrzehnten danach folgte, scheint dagegen unambitioniert (in jeder Hinsicht ...), kommerziell und "langweilig".
Ironischerweise zitiert die "ANGELA 70" in ihrem revolutionären Design Maschinen wie die "Wheeler & Wilson No. 8", mit welcher der massenhafte Haushaltsnähmaschinenbau bei W&W so richtig einsetzte. Aber viele andere Maschinen (auch Kettenstich W&G) der Frühzeit besitzen die Halbkreis- bzw. Kreisform. Insofern schließt sich mit der "ANGELA 70" in der Mitte des 20. Jahrhunderts ein Kreis, der in der Mitte des 19. Jahrhunderts begann.
Für mich ist die "ANGELA 70" das denkbar würdigste Ende dieser 100 jährigen Ära."
Zur Maschine:
"Wie bei der in diesem Verzeichnis abgebildeten Maschine besitzt auch mein Exemplar eine Gerätekennung aus einer dreistelligen Zahl, einem Schrägstich und den Ziffern 54.
Da nur die Ziffern links vor dem Schrägstrich differieren, liegt es nahe, dass es sich bei den Ziffern rechts hinter dem Schrägstrich um das Baujahr der Maschine handeln könnte. In beiden Fällen wäre dies das Jahr 1954.
Zur A70 gab es keine Zubehördose, sondern dieses schicke Mäppchen mit einem umfangreichen Sortiment an Füßchen. Dazu findet sich in der beiliegenden Anleitung ein Sticheverzeichnis (Nr. 76 - 100 mit Doppelnadel 705 K unter 2mm Abstand), siehe Bilder.
Die Schaltung (die kombinierten Drehschalter, rechts), nannte sich "Simplomansteuerung". Mit diesem sehr komplexen Mechanismus ließen sich ohne Schablonen 100 verschiedene Zierstiche herstellen.Es sollen laut Anleitung viele weitere Stichmuster mit Hilfe der Simplomansteuerung möglich sein. Die gezeigten Einhundert seien nur die gängigsten davon. "Simplomansteuerung" halte ich allerdings für eine erhebliche Verharmlosung dieses genialen, hochkomplexen und sicher nicht ganz so "simpel" zu steuernden Mechanismus. Seltsamerweise macht die Anleitung gar nichts aus dem revolutionären, technischen Potential der genialen Konstruktion.
In der Anleitung wird ein Foto der A70 gebracht, dass sie auf einem Tischchen in "Gelsenkirchener Barock" zeigt (siehe letztes Foto).
Der Umschlag zeigt das Gerät OHNE die technisch und ästhetisch, wie ich finde, enorm wichtigen "Antennen"/Ganrnrollenhalter (siehe erstes Bild Fotoserie).
Die Bezeichnung "ANGELA 70" kommt im Text nur ein mal vor.
Für mich hat es den Anschein, als hätte die A70 hausintern einflußreiche Neider und Gegner (vermutlich in der Gelsenkirchener Barock-Fraktion) gehabt ;-)"
Eine Anleitung ist unterfolgendem Link zu finden:
http://www.angelospricigo.com.br/informativos/2907-manual-da-maquina-de-costura-angela
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