Biesolt & Locke
Zur Geschichte.
Ein besonderer Oldie ist diese Schwingschiffchen-Nähmaschine Nr. 21, welche von Biesolt und Locke im letzten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts hergestellt wurde. Zu ihr hat einmal ein wunderschönes Eisengestell gehört, das heute aber nicht mehr existiert. Heute ist das Schwingschiffchen etwas besonderes. Weil es in der Form einem Schiff ähnelt, hat sich der Begriff Schiffchen durchgesetzt. Bei der Einfädelung dieses Schiffchens gibt es zum Bogenschiffchen kleine Unterschiede. Sie legen die Spule (Faden im Uhrzeigersinn) ins Schiffchen und ziehen den Faden um den Führungsstift (siehe Bild Nr. 5/6), dann quer über die Spule in die vorgesehene Einkerbung der Fadenspannung, weiter ziehen sie den Faden, wie auf Bild Nr. 7 zu sehen ist, unter der Feder durch (Bild Nr. 8).
Die Maschine ist sehr stabil gebaut, sie wiegt 11 kg und ihre Mechanik ist sehr leise und leichtgängig. Sie näht sauber, man hört dabei nur das jeweilige Anschlagen des Schiffchens in seiner Halterung.
Sehr beeindruckend ist die Vielzahl der damals erfundenen mechanischen Systeme zum Bau von Nähmaschinen wie z.B. dieses hier, das auch heute noch tadellos funktioniert. Die Mechanik der
Langschiffchen-Nähmaschinen hat sich überholt, sie ist heute aber ein Meilenstein in der Geschichte des Nähmaschinenbaus.
Dieser wertvolle Oldie gehört bei mir in die 1. Liga und bekommt auf meiner Skala von 1 bis 10, 10 Punkte.
Vorteile
leichtgängige Mechanik, einfache Bedienung, Fadenspannung und Füßchendruck lassen sie verstellen, Nadel wird von vorn eingefädelt,
Nachteile
es passen nur die Nadeln des Systems 339 (Nadeln für Langschiff-Nähmaschinen (siehe Bild Nr. 10), Zubehör nur im Gebrauchthandel erhältlich, Spulen der Bogenschiffchen passen nicht
Text: I. Naumann