Die Adler 199 ist eine extrem robuste Gewerbenähmaschine aus den 50er/60er Jahren (hier in der grauen 60er-Lackierung, weiter verbreitet die grüne aus den 50er Jahren). Mit ihrem Doppelumlaufgreifer kann sie auch mit, wie im Gewerbe und der Industrie üblich, hohen Drehzahlen genutzt werden. Der komplette Aufbau ist auf Langlebigkeit ausgelegt, die sehr leichtgängige Mechanik, der lange Arm (28 cm Freiraum), die Abdeckung des Handrades und der Kniehebel zum Lüften des Fußes sorgen für ein sehr komfortables Arbeiten. Die Nadeln des Systems 134 (auch bekannt unter den Bezeichnungen 134LR, 134KK, 438KK, 135 x 8 RTW, 135 x 7, SY 1955, DP x 5, DP x 1, 438, DP x 438, 797, 16 x 231, 16 x 257, PF x 134 LR (je nach Spitze)) sind problemlos im Handel erhältlich. Die ebenfalls noch problemlos erhältlichen Spulen haben das Maß 21 x 9 mm. Sie ist für die Größe relativ leicht (24 Kg).
Der Transporteur ist nicht versenkbar, aber sehr griffig und zuverlässig (guter Geradeaustransport). Sowohl der Zickzack als auch die Stichlänge lassen sich durch eine Arretierung in der Breite/Länge frei begrenzen. Die Synchronisierung zwischen oberer und unterer Welle erfolgt durch einen Zahnriemen (trotz des Alters in makellosem Zustand im Gegensatz zu vielen Adlermatic-Maschinen).
Ich halte die Adler 199 für eine ernstzunehmende Konkurrenz zu der allseits beliebten Pfaff 138, das schlanke Design, die robuste Lackierung und die tadellose Verarbeitung machen sie zu einer meiner favorisierten Maschinen.
Text: Nähmaschinenverzeichnis
Mit der Entwicklung der Adlermatic-Nähmaschine hatte das Unternehmen „Kochs Adlernähmaschinen Werke“ in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts den technischen Anschluss an die führenden Nähmaschinen-Hersteller geschafft. Die hier gezeigte Adlermatic 453 A ist die Weiterentwicklung der legendären 153 A im Design der 60er Jahre und wurde 1962 in Bielefeld gebaut. Auch die 453 A ist eine Nähmaschine, die mit nur 6 Schablonen ( 3 Kurvensätzen) unzählige Zierstiche erzeugen kann. Damit so eine Ziernaht entsteht, ist es notwendig, dass sämtliche Funktionen (z.B. Zickzack-Weite, Stichlänge und Stichlage L; M; R) entsprechend dem gewünschten Stich in Kombination mit den Schablonen perfekt ablaufen. Durch die abnehmbare Haube der Nähmaschine hat man eine optimale Einsicht in die einzigartige Mechanik. Es ist noch Mechanik zum Anfassen, bei der man sehen kann, wie alles funktioniert. Im Vergleich mit der 153 A/189 A erkennt man, dass es Veränderungen an den Armaturen gibt. Rechts oben befinden sich bei der 453 A die Bedienknöpfe der Automatik, deren Belegung geändert wurde. Der linke Knopf bedient die automatische Zickzack-Weite und der rechte Knopf die automatische Stichlage (L; M; R). Die Automatik ist ausgeschaltet, wenn der rote Punkt nach unten zeigt, zeigt er nach oben, ist sie eingeschaltet. Der Hersteller „Adler“ hat die Stichlängeneinstellung entsprechend dem neuen Standard angepasst. Es gibt nun auch eine Rückwärtstaste und die Stichlänge kann sehr genau mit dem eindrückbaren Drehknopf reguliert werden. Analog der 153 A/189A besitzt die 453 A auch eine sehr stabile und hochwertige Metallbauweise, in ihrer Mechanik gibt es nur 2 Zahnräder aus langlebigem Kunststoff. Der Greifer-Antrieb erfolgt auch per Zahnriemen, der heute entsprechend dem Alter so einer Maschine die Schwachstelle bildet. Foto Nr. 11 zeigt die zur Maschine gehörenden Kurvensätze 1a, 2a, und 3a, dazu kann gesagt werden, dass sie auch in die Adlermatic 153 A/189 A passen. Zum Austausch eines Kurvensatzes müssen beide Automatikknöpfe ausgeschaltet sein! Das Foto Nr. 21 zeigt die genähten Zierstiche, wie sie auf den einzelnen Kurvensätzen zu sehen sind. Diese Stiche lassen sich durch die Veränderung der Stichbreite, Stichlänge, Stichlage (L; M; R) sowie durch den Einsatz einer Doppelnadel vervielfachen. Der Kurvensatz 1a und 3a beider Maschinen weist die gleichen Schablonen auf, das bedeutet, dass damit die gleichen Zierstiche erzeugt werden. Nur beim Kurvensatz 2a gibt es eine Veränderung, die 1. Schablone des Kurvensatzes der 453 A ist eine andere, das bedeutet, dass mit diesem Kurvensatz andere Zierstiche (siehe Foto Nr. 21, bei Adler 453 A und vergl. Foto Nr. 21, bei Adler 189 A) entstehen. Wenn man beachtet, dass die Belegung der Automatikknöpfe an der 153 A/189 A entgegengesetzt der der 453 A sind, dann könnte man die Zierstichschablone (Foto Nr: 22) für die Kurvensätze 1a und 3a an der Maschine 153 A/189 A anwenden. Beim Test der Einstellungen Foto Nr. 23 (entgegengesetzt) an der 189 A, Kurvensatz 3a, habe ich festgestellt, dass mit der Einstellung des 1. Stiches, der 5. Zierstich entsteht. Mit der Einstellung des 4. Zierstiches kann die 153A/189A alle 3 Pfeilspitzen-Stiche mit der jeweiligen Stichlage (L; M; R), erzeugen.
Die Adlermatic 453 A ist wie ihre große Schwester, die 153 A/189 A, eine hochwertige Nähmaschine in schwerer Bauweise, sie wiegt ohne Motor/Sockel 15,8 kg. Die Haube, sowie die linke und vordere Klappe (Kurvensatz-Fach) sind aus Aluminium. Sie arbeitet mit dem CB-Greifer und benötigt die Nadeln 705-H/130. Entsprechend ihrer Mechanik besitzt sie ein kräftiges und straffes Nähverhalten, sie näht exakt und sauber. Damit die Mechanik der Maschine immer leicht geht, ist die Maschinen-Pflege das „ A und O“! Ich ordne die 453 A in meine 1. Liga ein, entsprechend den genannten Kriterien erreicht sie unter den vergleichbaren Maschinen auf meiner Skala von 1 – 10, 9 Punkte.
Vorteile
zeitgemäß hoher Komfort, überschaubare Bedienung, Nadelsystem 705-H/130, CB-Greifer, Einstellschablone für Zierstiche, Rückwärts-Taste, versenkbarer Transporteur
Nachteile
Kunststoff in der Mechanik, Antrieb mit einem Zahnriemen, hohes Gewicht
Text: I. Naumann
Bei sehr vielen noch erhaltenen Adleretten kommt es aufgrund von alterndem Kunststoff zu Rissen, die aus diesen schönen Nähmaschinen Totalschäden machen! Der verwendete Kunststoff wurde auf Metallkerne aufgegossen, schrumpfte durch Alterung und reißt. Dies passiert bei den meisten Teilen aus Kunststoff in den Adleretten (und auch der Adler 2000), egal aus welchem Herstellungsjahr. Bei den Modellen der Baureihe 190 und 200 gibt es eine Stichstellergabel aus Metall. Diese Schäden treten an sämtlichen Zahnrädern, auch den versteckt liegenden Greiferzahnrädern und vor allem der Stichstellergabel auf. Deshalb Finger weg, diese Nähmaschinen taugen nur noch für die Vitrine.
Ich zeige nachfolgend ein paar Bilder.
Die Adlerette war Adlers meistverkaufte Maschine und erfreute sich weltweit ungeheurer Beliebtheit. Die Adlerette 190 ist das kleinste ' Schneewittchen' , hier im klassischen Grünweiss. Stichstellergabel und Exzenter sind aus Metall. Die Maschine besitzt einen Brillengreifer.
Text: M. Obenaus
Die Adlerette 200 in Braunweiss. Die Maschine besitzt einen Brillengreifer.
Text: M. Obenaus
Die Adlerette 420 Freiarm ist ein kleines platzsparendes Schmuckstück aus den 60er Jahren. Sie verfügt über die Grundstiche Gerad und Zickzack, ist mit dem Umlaufgreifer und einem Einbaumotor ausgerüstet. Sie näht sauber und unauffällig, der Transporteur kann nicht versenkt werden, dafür wird eine klemmbare Abdeckplatte verwendet. Sie macht äußerlich einen sehr stabilen Eindruck, der bei der inneren Sichtung aber verblasst. Die meisten Zahnräder sind aus Kunststoff ebenso wie die Exzentergabel. Nach 40 bis 50 Jahren kann es zum Bruch dieser Teile kommen. Neue Ersatzteile für Maschinen dieses Alters sind nicht mehr erhältlich.
Heute gehört diese Maschine in die 2. Liga und erhält auf meiner
Skala von 1 bis 10, 8 Punkte.
Vorteile
Alugehäuse
Nachteile
Brüchiger Kunststoff
Text: I. Naumann
Die Adlerette 440 ist die erweiterte Schwester der 420 und praktisch baugleich bis auf die Automatik. Mithilfe einer Mustermechanik, die über das oben platzierte Musterrad eingestellt wird, lassen sich neben dem Geradeaus- und dem Zickzackstich so noch 4 weitere Nutzstiche (wie genähter Zickzack) erstellen. Dazu muss vorher die Zickzackbreite eingestellt werden.
Vorteile
Kompakte, transportable Bauweise, erweiterte Stichauswahl
Nachteile
Viele Kunststoffteile bzw. Kunststoff/Metall-Komposit-Teile, die aufgrund des Alters meist gebrochen sind, alterungsanfälliger Gummi-Reibradantrieb.
Eine Reparaturanleitung finden Sie unter:
Text: Nähmaschinenverzeichnis
Die Adlerette 520 ist die erweiterte Schwester der 420 und praktisch baugleich bis auf die Automatik. Mithilfe von 5 Musterschablonen, die jeweils zwei Muster erzeugen können, lassen sich neben dem Geradeaus- und dem Zickzackstich so noch 10 weitere Ziermuster erstellen. Dazu wird die Schablone (nach Nullstellung der Zickzackbreite) in den dafür vorgesehenen Schlitz geschoben und dann von einer Kettenmechanik abgetastet.
Die 520 war seinerzeit das Top-Modell der Adleretten-Baureihe, kostete ca 1000 DM und blieb damit für viele unerschwinglich. In der 520 sind alle Vorzüge einer modernen Freiarmnähmaschine vereint: Zierstichautomatik, geringes Gewicht, maximale Durchstichkraft (sogar Dünnleder!) mit einem einzigartigen Design in einer 'flüsterleisen', hochwertigen Haushaltsnähmaschine.
Vorteile
Kompakte, transportable Bauweise, erweiterte Stichauswahl
Nachteile
Viele Kunststoffteile bzw. Kunststoff/Metall-Komposit-Teile, die aufgrund des Alters meist gebrochen sind, alterungsanfälliger Gummi-Reibradantrieb.
Eine Reparaturanleitung finden Sie unter:
Text: Nähmaschinenverzeichnis
Bei der Adler 2000 handelt es sich um die große Schwester der Adlerette 520. Sie verfügt über die gleiche Ausstattung und den selben mechanischen Aufbau, ist insgesamt aber etwas länger konstruiert (Freiarm 24 statt 18 cm lang). Sonst gelten die selben Vorzüge und Nachteile wie für die Adlerette 520. Sie ist sehr leicht, komplett aus Aluminium, leider mit diversen Kunststoffteilen, die adlertypisch nicht mehr einwandfrei sind. Vor allem die Zahnräder am Greifer und die Stichgebergabel aus Kunststoff/Aluminium-Komposit werden spröde und reißen.
Wie auch bei der 520 können vielfältige Musterstiche mithilfe länglicher Schablonen, die von oben in die Abtastautomatik eingeführt werden, erzeugt werden.
Die Adler 2000 ist eine zeittypisch klar und übersichtlich gestaltete Haushaltsnähmaschine, geliefert in einem ausgefallenen, nach oben öffnenden Koffer, die eigentlich alle Annehmlichkeiten liefert und in der Ausstattung mit Umlaufgreifer und Musterschablonen kaum Wünsche offen lässt, nur leider wurden hier wieder zugunsten der Gewichtsersparnis und des Komforts Materialien eingesetzt, die das Leben dieses Modells begrenzt haben.
Mit etwas Glück kann man aber auch noch einwandfrei funktionierende Modelle dieser etwas selteneren Maschine bekommen.
Vorteile
gut gestaltete, vielseitige und leichte Maschine mit größerer Stichauswahl, Umlaufgreifer
Nachteile
verbauter Kunststoff führt aufgrund Alterung zu Totalausfall!
Text: Nähmaschinenverzeichnis
Recht solide, aber leichte (8,4 Kg) Flachbett-Haushaltsnähmaschine mit einer Auswahl Nutzstichen und CB-Greifer. Es sind in der Mechanik Kunststoffteile vorhanden, die bei dieser nahezu unbenutzten Maschine aber keine Risse aufweisen. Im Greiferbereich ist nur Metall verbaut.
Hier sehen sie die Programm-Automatik Haushaltsnähmaschine Adler de luxe 332 s aus dem Jahre 1970, die wegen ihres umfangreichen Stichangebotes auch Maxiautomatic genannt wird. Es ist eine Nähmaschine aus der jüngeren Generation, die man an der wesentlich leichteren Alu-Bauweise erkennt. Sie ist ein hochwertiges Produkt in überwiegender Metallausführung und mit dem CB-Greifer ausgerüstet. Sie bietet ihren Nutzern einen zeitgemäß hohen Komfort an und erinnert optisch, durch die Programmskala und den auf der Haube befindlichen Programmdrehknopf, an eine Ideal Super-Automatic aus dieser Zeit. Sie arbeitet mit 21 fest eingebauten Schablonen, mit denen 16 Zierstiche, 6 Nutzstiche, 6 Overlock-Stiche und die Knopflöcher halbautomatisch genäht werden können. Im Vergleich mit der Ideal ist die Bedienung bequemer geregelt. Das Foto Nr. 06 zeigt, dass der rechte Hebel zum Nähen der Overlock-Stiche nach links geschwenkt werden muss. Die Adler 332 s hat das typische Nähverhalten einer CB-Greifer Maschine, näht angenehm, relativ leichtgängig und sauber, es ähnelt dem von Nähmaschinen wie z. B. der Privileg 661 – 663, 1520 oder Singer Edition 1120E. Die Adler de luxe 332 s kann bei guter Pflege zu den langlebigen Nähmaschinen gehören. Bei mir nimmt sie einen Platz in der 1. Liga ein und erreicht entsprechend dem Kunststoffanteil in ihrer Mechanik und dem guten Nähverhalten 9 Punkte auf meiner Skala von 1 bis 10.
Vorteile
überschaubare Bedienung, guter Komfort, umfangreiches Stichangebot, Gewicht mit Motor 10 kg, perfekt funktionierende Mechanik, CB-Greifer, Nadelsystem 705-H/130,
Nachteile
Kunststoff in der Mechanik,
Hinweis: umfangreiche Mechanik, für einen leichten Lauf benötigt sie immer perfekte Pflege, kann zu den langlebigen Nähmaschinen gehören.
Text: I. Naumann
Achtung: bei einigen dieser Modelle ist von einem wirtschaftlichen Totalschaden auszugehen, da der Zahnriemen im Laufe der Jahre spröde wurde und nur/wenn überhaupt mit großem zeitlichem und finanziellem Aufwand ersetzt werden könnte (es ist keine Quelle für einen Ersatz bekannt).
Nachteile
verbauter Kunststoff (Zahnräder etc) führt aufgrund Alterung zu Totalausfall!
Die Adlerina 440 A ist eine Baureihe aus den 70er Jahren. Sie ist stabil gebaut, ihr Gehäuse ist aus Aluminium. Aus Kunststoff besteht ein Zahnrad am Greifer und die eingebauten Musterschablonen. Die Maschine näht weich, leise und sauber. Sie ähnelt nicht nur im Nähverhalten der Ideal De Luxe. Die Maschine besitzt eine umfangreiche Grundausstattung, neben den Grundstichen verfügt sie über die Knopflochprogramme, den genähten Zickzack, den Blindstich und den dehnbaren Geradstich. Sie ist mit dem Umlaufgreifer und einem versenkbaren Transporteur ausgerüstet.
Die Maschine gehört zur 2. Liga und erhält auf meiner Skala von 1 bis 10, 9 Punkte
Vorteile
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Nachteile
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Text: I. Naumann